Elektrischer Allradantrieb, über 500 km Reichweite, Gestensteuerung 2.0, „Reisemodus“ und mobiles Postfach: So stellt sich Volkswagen die Zukunft ihres Bulli-Klassikers für das Jahr 2019 vor.
Wie sehr sich das Reisen bereits um das Jahr 2019 herum verändert haben wird, veranschaulicht Volkswagen auf der CES 2016 in Las Vegas an Bord des BUDD-e. Stolz präsentiert VW vor allem das Human-Machine-Interface (HMI) als Anzeige- und Bedienkonzept der nächsten Generation. Interessant ist speziell der „Reisemodus“, bei dem die detaillierte Streckenführung in die Head Unit verschoben wird, so kann die Routenführung und -planung auch von den Mitreisenden genutzt werden.
Reiseplanung der Zukunft
Der Trip steht, vom Fahrer haben die Freunde eine Reiseinfo samt Streckenvorschlag auf ihr Tablet bekommen. Nun folgt die interaktive Reiseplanung der Zukunft: Playlist und Points of Interest (POI) lassen sich im Vorfeld via Tablet als „Our Journey“ mit der Volkswagen „Reise App“ planen und später über neue Schnittstellen in die Navigation des BUDD-e integrieren. Selbst die Playlist wird auf die Route zugeschnitten: Jeder Mitreisende plant schon vor dem Start, was er gern wo auf der Strecke z.B. von San Francisco nach Nevada hören, sehen und machen möchte.
Route gemeinsam planen
Einfach auf dem Tablet einen passenden Song wie „Hotel California“ (die perfekt auf das Cruisen zugeschnittene Liveversion von „Hell Freezes Over“) per Slide aus der Mediathek auf die Routenführung vor den Abschnitt der Oakland Bay Bridge ziehen. Während der Fahrt wird der Eagles-Song dann später exakt beim Verlassen der Stadt und Überqueren der Brücke eingespielt. Reisen wird so zum vorprogrammierten musikalischen Erlebnis. Ein Mitfahrer kennt ein Restaurant oder eine besondere Sehenswürdigkeit auf der Strecke? Einfach per Slide die Location als POI auf die Route schieben. Unterwegs macht BUDD-e dort Station. So können alle Gäste an Bord ihre favorisierten Songs und Locations, aber auch Videos und Fotos der Routenführung zuordnen. Die Route lässt sich nicht nur gemeinsam planen, sondern die Erlebnisse on the road auch mit den Freunden teilen: Unterwegs können über GoPro-Kameras Bilder und Filme an Bord und von der Strecke gemacht werden. Die lassen sich via WhatsApp & Co vom Wagen aus verschicken.
Drop Box: Mobiles Postfach
Gleichzeitig wird das Auto interaktiv zur Schnittstelle für die Welt da draußen und damit Teil der Smart World: Denkbar ist, dass etwa die Scheibenwischerblätter des Autos und Einkäufe aller Art künftig nicht nur via Fahrzeug bestellt, sondern auch an das Auto ausgeliefert werden. Und zwar über eine von außen zugängliche Drop Box im Fahrzeug; der Volkswagen liest über den NFC den Zugangscode, um die Drop Box für den zugangsberechtigten Paketdienst via „Digital Key“ zu öffnen. Ein mobiles Postfach!
Mit wohnlichem Ambiente
Der knapp 460 cm lange Minivan ist in etwa so lang wie der T3 und nutzt den Innenraum perfekt. Leichtigkeit prägt nicht nur den Fahrersitz, sondern das gesamte in blaue, silberne und weiße Flächen getauchte Interieur. Wer die Schiebetür per Gestensteuerung von außen öffnet, tritt ein in einen Innenraum, der mehr an eine Lounge als an ein Automobil im üblichen Sinne erinnert. Fahrer- und Beifahrersitz sind auf einem Holzboden angeordnet. Will sich der Beifahrer mit den Freunden im Fond unterhalten, dreht er einfach den Sitz. Im Fond gibt es einen weichen Teppich und zwei klassische Sitzplätze für die Fahrt. Macht BUDD-e Pause, kann auch eine längs zur Fahrtrichtung angeordnete Sitzfläche genutzt werden. Darüber ist ein 34 Zoll großer Monitor in die Seitenwand integriert. Der detaillierte Reiseverlauf wird auch auf dem 34-Zoll-Display angezeigt.
Allradantrieb von morgen
Der Elektroantrieb ist zugleich Allradantrieb und besteht aus zwei E-Maschinen: Die vordere entwickelt 100 kW (200 Nm), die hintere 125 kW (290 Nm). Als Systemleistung stehen 225 kW (306 PS) – etwa dreimal so viel wie in der alten Bulli-Zeit – sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h zur Verfügung. Den Sprint auf 100 km/h absolviert der Zero-Emission-Van in 6,9 Sekunden. Bei voll geladener Batterie ergibt sich eine Reichweite von bis zu 533 Kilometern. Damit liegt BUDD-e auf dem Niveau heutiger Benziner. Geladen wird die Batterie entweder per Stecker oder induktiver Schnittstelle. Bei einer Ladeleistung von 150 kW ist die Batterie nach etwa 30 Minuten zu 80 Prozent geladen.