Gedankenerkennung hilft gelähmten Menschen zu „sprechen“

UCSF-Gehirnimplantat

Forscher der University of California San Francisco entwickelten in einer Studie eine Sprach-Neuroprothese, die gelähmten Menschen beim Kommunizieren hilft. Bisher wurde sie einem Patienten implantiert. Die Erfindung soll mithilfe der Gedanken erkennen, was der Patient sagen will.

Wer ist Bravo1

Hinter diesem Decknamen versteckt sich der Patient, dem das Gehirnimplantat eingesetzt wurde. Es sind nur wenige Informationen über den Mann bekannt. Er erlitt vor 15 Jahren mit 20 Jahren einen Schlaganfall. Nach dem Schlaganfall war die Verbindung zwischen seinem Gehirn, dem Sprachzentrum und seinen Gliedmaßen gestört.

Bisher kommunizierte er mit einem Stift, der auf einer Baseballkappe angebracht war. Damit drückte er Buchstaben auf einem Bildschirm, die zusammen Wörter und Sätze ergaben.

Wie funktioniert die Sprach-Neuroprothese

Wie mit der bisherigen Methode von Bravo1, kommunizieren die meisten Patienten mit Hilfsmitteln, die das Tippen von Buchstaben erfordern.

Die neue Neuroprothese setzt da an, wo alles anfängt: im Gehirn. Es wird eine Anzahl von Elektroden über dem Sprachzentrum angebracht. An diese Elektroden wird ein Computer angeschlossen, der die neuronalen Aktivitäten sichtbar macht. Währenddessen sieht der Patient Wörter auf einem Bildschirm und stellt sich vor, sie auszusprechen. Über einen monatelangen Zeitraum wurde die Aktivität aufgezeichnet, sodass Algorithmen die Gehirnaktivität wiedererkennen und die gedachten Wörter in Echtzeit auf einen Bildschirm projizieren.

Die Richtigkeit lag bei 47 % und wurde mit einer Art „Autokorrektur“-Tool auf 76 % verbessert. Die Studie umfasst 50 Wörter, die erkannt werden, was einem „normalen“ Wortschatz nicht nahekommt.

Texteingabe durch Gedankensteuerung
Texteingabe durch Gedankensteuerung

Wie Facebook, Elon Musk & Co. ihre Finger im Spiel haben

Forschungsvorhaben brauchen Investoren. Facebook unterstützte die Forscher der University of California San Francisco mit Geldmitteln und Wissen zu maschinellem Lernen. Die eigene Forschung von Facebook konzentriert sich auf nicht-invasive Geräte, wie AR-Brillen und Handgelenk-Hirnsignal-Messungen.

Elon Musk forscht mit seinem Unternehmen Neuralink Corp. auch zu elektrischen Signalen, die Tätigkeiten wie schreiben oder sprechen hervorrufen. Bisher wurden die Technologien lediglich an Affen demonstriert.

Quelle: UCSF

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